Der Dritte hat bestimmte Funktionen: Er kann als Schiedsrichter, sowie als Mittler auftreten. Wenn zum Beispiel ein Richter in ein fremdes Umfeld als Dritter eintritt, dann ist er einerseits ein Fremder, der die Funktion eines Dritten einnimmt und aufgrund seiner Kenntnisse auch als Kosmopolit gelten kann. Desweiteren kann ein Grund für die Abwanderung ein fehlender Widerspruch im gegebenen Umfeld, sowie seine mögliche Funktion als Außenseiter ein weiter Faktor gewesen sein, der dann die Abwanderung zur Folge hatte. Meine Frage ist nun folgende: Werden auch bei der Prüfung Fragestellungen im Portfolio auftreten, die in der Antwort mehrere Theorien integriert haben möchte?
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sighard_neckel
21/12/2010 12:43:10 am
@Hansi: Bei der Prüfung zur Vorlesung wird es um Fragen zu einzelnen Theoriemodellen gehen
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WernerS
10/1/2011 08:12:42 pm
Was mich interessiert, ist inwieweit die körperliche Anwesenheit von Dritten von Belang ist. Ich denke dabei vor allem an Ungeborene und Babies in den ersten Wochen.
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lisa
11/1/2011 01:41:28 am
werden es den offene Fragen sein bei der Masse an Studierenden oder werden sie einen Multiple Choice Fragebogen erstellen? Wäre Ihnen sehr dankbar Herr Neckel!
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sighard_neckel
11/1/2011 04:03:10 pm
@lisa: bei der abschlussprüfung zur vorlesung wird es sich um einen multiple choice fragebogen handeln, in den aber auch zahlreiche offene fragen eingebaut sind...
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ana_mijic
11/1/2011 08:40:54 pm
@WernerS Face-to-face Interaktionen haben grundsätzlich einen besonderen Stellenwert. Doch generell muss ein "Dritter" nicht unbedingt anwesend sein, damit die Mechanismen, wie sie von Simmel beschrieben werden, wirsam sind. Dies gilt m.E. auch im Hinblick auf Ungeborene: Denken Sie etwa daran, wie sich das Zusammenleben von Paaren in Anbetracht dessen, dass sie ein gemeinsames Kind erwarten typischerweise verändert. Ein zentraler Aspekt ist hier sicherlich das, was Simmel als zusätzlich verbindendes Element bezeichnet hat. Das Paar ist nun nicht mehr ausschließlich direkt miteinander verbunden, sondern eben auch über das Kind.
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JuliaT
26/1/2011 12:27:11 am
Für kommende Auflagen: Mir ist ein kleiner formaler Fehler auf S. 53 (vorletzte) Zeile ins Auge gestochen, dort steht "Rückkalt" statt "Rückhalt", wenn das bei Simmel so zu finden ist, dann würde man ein [sic!] setzten.
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sighard_neckel
26/1/2011 05:06:09 am
@JuliaT noch einmal vielen dank für ihre aufmerksamkeit bei der sternstunden-lektüre! - denn beim simmel steht natürlich "rückhalt" und nicht "rückkalt". das muß beim einscannen der originaltexte passiert sein (ein typischer fehler) und wird von uns in der 2. auflage korrigiert.
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Ulf
3/2/2011 11:02:14 pm
Kann Simmel mit seiner Interpreation von Individuen als Vertreter des methodologischen Individualismus angesehen werden??
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sighard_neckel
6/2/2011 04:37:12 pm
@Ulf
Versteht man unter "methodologischem Individualismus" soziologische Erklärungsansätze, die stets von den Interessen und Motiven einzelner Akteure ausgehen, wird man Simmels Soziologie nicht dazu zählen können. Simmels Ausgangspunkte in der Analyse sozialer Phänomene sind immer soziale Wechselwirkungen, aus denen bestimmte soziale Formen entstehen, die dann wiederum bestimmte Wirkungen auf individuelle Aktuere haben können. So stellt eben auch die "Triade" eine bestimmte Form sozialer Wechslewirkung dar, aus der heraus einzelne Akteure dann in spezifischer Weise handeln. Überdies teilt Simmels Soziologie nicht die nutzentheoretischen ("utilitaristischen") Prämissen, die häufig mit dem "methodologischen Individualismus" verbunden sind.
Ich begrüße ausdrücklich - sehr geehrter Herr Neckel -, dass Sie die lange unter dem Titel "Quantitative Bestimmtheit" verborgene Theorie Simmels zum "Dritten" als Schlüsselkapitel mit in Ihre wunderbaren "Sternstunden" aufgenommen haben.
Eventuell könnte man bei einer Neuauflage sowohl in der Einführung wie in der Bibliographie zum Text auf die seit ungefähr 10 Jahren laufende Debatte zur "Figur und Funktion des Dritten" in der deutschen Soziologie und Sozialphilosophie aufmerksam machen:
Thomas Bedorf / Joachim Fischer / Gesa Lindemann (Hg.), Theorien des Dritten. Innovationen in Soziologie und Sozialphilosophie, München 2010.
Joachim Fischer, Der lachende Dritte. Schlüsselfigur der Soziologie Simmels,
in: Die Figur des Dritten. Ein kulturwissenschaftliches Paradigma, hg. v. Eva Eßlinger / Tobias Schlechtriemen / Doris Schweitzer / Alexander Zons, Frankfurt a.M. 2010, S. 193-207.
Das nur als Hinweis und zur Unterstützung Ihres Bandes.
I think the triad is actually a basic development model in the field of sociology. Georg Simmel proposed this idea. There exist some relations such that, it is not possible with two people but three. This is the underlying concept behind this, right?