Hauptsache teuer!
Thorstein Veblen: »Der demonstrative Konsum«
Andreas Wolfsbauer
30/12/2010 07:39:58 pm

Mein sehr persönlicher Kommentar: Dieser Text brachte mir neben allen Spuren, Denkanstößen und Erkenntnissen größtes Vergnügen bei der Lektüre. Aus meiner Sicht ein wunderbarer Text, welcher eine sehr empfehlenswerte Bereicherung darstellt. Der Autor beschreibt und schließt distanziert und nahe gleichzeitig. Das macht den Text sachlich und leidenschaftlich, allgemein und konkret gleichermassen. Die Aussagen besitzen aus meiner Sicht eine große inhaltliche und historische Reichweite. Der Text findet sich zurecht in "Sternstunden d. S.", ich empfehle dessen Lektüre.
Beste Grüße
Andreas Wolfsbauer

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jean-paul
2/1/2011 08:53:58 pm

Bei diesem Text handelt es sich meiner Ansicht nach um ein Schauspiel der Dekadenz: Um eine Fremdzuschreibung zu erreichen, wird der finanzielle Reichtum zur Schau gesetellt, eine finanzielle Stärke.
Es handelt sich desweiteren um Prestige, das dadurch dargestellt wird, den Besitz zur Schau zu stellen.
Könnte hier nicht auch der Modeaufsatz von Simmel angetragen werden, der ebenfalls einen Punkt der sozialen Position widmet. Simmel nennt hier die Tickle-down-Theorie, die meiner Ansicht nach demselben Prinzip unterliegt: Durch Besitz schaffe ich einen Unterschied. Die Tatsache, von den unteren Ränge imitiert zu werden, schafft neuen Bedarf nach einen Unterschied, der widerrum soziale Ungleichheit als Resultat fordert?

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christian_von_scheve
4/1/2011 10:00:53 pm

@jean-paul:
Ja, der "trickle-down" Effekt wird auch bei der Interpretation von Veblen angeführt, mitunter auch als Kritik an ihm formuliert, da Veblen nämlich "trickle-up" Effekte weitgehend außer Acht lässt. Insofern handelt es sich durchaus um vergleichbare Phänomene bei Veblen und der Mode, jedoch mit etwas unterschiedlichem Fokus.

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WernerS
10/1/2011 08:27:16 pm

Es muss nicht unbedingt nur der Konsum sein. Auch zur Schau getragenes Wissen würde ich hier einreihen. Eine zB im sog. Bildungsbürgertum gerne genutzte Form, Prestige nicht durch Reichtum, sondern durch Präsentation von Wissen (welches dann gerne mit Bildung gleichgesetzt wird) zu erreichen.

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Paula
11/2/2011 12:00:40 am

Kann ich bei zu Schau getragenem Wissen, noch vom Veblen-Effekt sprechen (hier ist doch die Prämisse, dass etwas um Prestige zu bringen nicht notwendig sein darf). Nun ja ich könnte argumentieren, dass man auch nur ein Minimum an Wissen braucht, ist dies im Sinne Veblens?

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16/10/2013 02:17:34 pm

Great info, thank you.

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